Methode
Auswahl von Fällen und Themen
Die „Mirrors of Medicine PinPoint“-Fälle gruppieren sich um wesentliche Themen (klinische Fragen) in der täglichen Praxis. Themen und Fälle werden gemeinsam mit den Experten und assoziierten Klinikern in einem bestimmten Krankheitsbereich ausgewählt und entwickelt:
Beste verfügbare Evidenz
Zur Ermittlung der besten verfügbaren Evidenz für eine klinische Entscheidung auf der Ebene einzelner Patienten wird die RAND/UCLA Appropriateness Method (RUAM)1 verwendet. Diese modifizierte Delphi-Methode wurde in verschiedenen Bereichen der Medizin angewendet und ist besonders dann hilfreich, wenn die Evidenz aus klinischen Studien unzureichend oder nicht detailliert genug ist, um sie auf die breite Palette von Patienten anzuwenden, die in der täglichen klinischen Praxis gesehen werden.2 Die RUAM umfasst einen systematischen Ansatz, um Evidenz aus klinischen Studien mit dem kollektiven Urteil von Experten zu kombinieren.1 Mehrere Studien haben gezeigt, dass die RUAM zuverlässige, intern konsistente und klinisch valide Ergebnisse liefert.3
Zunächst wird eine Literaturstudie durchgeführt, um die Erkenntnisse aus klinischen Studien kritisch zu bewerten und zusammenzufassen. Ein multidisziplinäres Team von 9-15 Experten wird dann gebeten, die Angemessenheit der diagnostischen oder therapeutischen Optionen in der Fallserie individuell zu bewerten.
Eine diagnostische oder therapeutische Option wird als „angemessen“ bezeichnet, wenn der erwartete Nutzen (z. B. Symptomreduzierung) die erwarteten Risiken (z. B. unerwünschte Ereignisse) um eine ausreichende Marge übersteigt.1 Das Ausmaß der Angemessenheit wird anhand einer 9-Punkte-Skala ausgedrückt, auf der 9 = äußerst angemessen, 1 = äußerst unangemessen und 5 = uneindeutig oder unsicher angegeben wird. Basierend auf dem Medianwert des Gremiums und dem Grad der Übereinstimmung werden Angemessenheitsaussagen (unangemessen, unsicher, angemessen) für alle klinischen Optionen des Modells berechnet.
Aktualisierungen
Regelmäßige Meetings (Face-to-Face oder WebEx) werden von der Redaktion organisiert, um die Ergebnisse anhand der verfügbaren Evidenz aus klinischen Studien zu diskutieren. Bei Bedarf werden Neubewertungen durchgeführt. Alle Materialien werden durch die Gremiummitgliedern geprüft und genehmigt.
- Brook RH, Chassin MR, Fink A, et al. A method for the detailed assessment of the appropriateness of medical technologies. Int J Technol Assess Health Care 1986;2:53-63.
- Fitch K, Bernstein SJ, Aguilar MD, et al. The RAND/UCLA Appropriateness Method. Santa Monica: RAND, 2001.
- Lawson EH, Gibbons MM, Ko CY, Shekelle PG. The appropriateness method has acceptable reliability and validity for assessing overuse and underuse of surgical procedures. J Clin Epidemiol 2012;65:1133-43.